Lexikon


Man ist schnell überrumpelt wenn es um Fachbegriffe geht, welche mit dem Türbau verbunden sind. Wir möchten Sie auf keinen Fall überrumpeln und erläutern Ihnen die gängigsten Fachbegriffe in unserem kleinen Lexikon.


Bänder

Fachbegriff für die Scharniere

Beschläge

Damit sind alle Metallteile der Tür gemeint, wie Schloss, Schließblech, Bänder und Türklinken.

Blendrahmen

auch Blockrahmen, Stockrahmen, Riegelstock. Fest in der Laibung montierter Rahmen mit rechteckigen Querschnitt, der die Laibung nicht umfasst, sodass die restliche Laibung verputzt werden muss.

Blindstock

noch im Rohbau montierter Rahmen auf dem später die eigentliche Zarge oder ein Blendrahmen befestigt wird. Diese aufwändige Methode wird v.a. bei flächenbündigen Türelementen angewandt.

CPL

dekoratives Laminatzur Oberflächenbeschichtung in unterschiedlichsten Oberflächen, einfarbig glatt, mit Fantasiedekoren oder als Holzimitation. CPL ist ca. 0,3 bis 0,5mm dick und nicht mit minderwertigeren Dekorfolien zu verwechseln. Es ist sehr widerstandsfähig gegen Kratzer und Flüssigkeiten. Noch etwas robuster istdas gleichartige HPL in Dicken von 0,8 bis über 1mm (ein bekannter Markenname ist „Resopal“).

DIN-Richtung

oder Öffnungsrichtung, Anschlagseite; gibt die Seite an nach der eine Tür geöffnet wird, wenn man sie zu sich herzieht, also die Seite auf der die Bänder zu sehen sind. DIN links(DIN L) heißt also, der Betrachter sieht die Bänder auf der linken Türseite und öffnet die Tür – zu sich hin – nach links. DIN rechts (DIN R) entsprechend.

Drücker

Fachjargon für die Klinken

ESG

Einscheibensicherheitsglas. Thermisch gehärtetes Glas, bruchfester als herkömmliches Glas. Wenn es doch durch sog. „spitzen Stoß“ (z.B. mit der Kante eines Hammers) zerstört wird, zerbröckelt es in kleine Stückchen, ähnlich einer Autoscheibe und führt dadurch nicht zu gefährlichen Schnittverletzungen. Daher vorwiegend für große Glasausschnitte und Ganzglastüren verwendet.

Flächenbündige Tür

stumpf einschlagend und zusätzlich mit wandbündiger Zarge/Rahmen, d.h. das komplette Türelement liegt mit der Wand in einer Ebene; bedingt den Einbau eines Blindstocksund die Berücksichtigung bereits bei der Planung.

Furnier

aus echtem Holz erzeugte Holzblätter in Dicken von ca. 0,6 bis 4mm. (Im Grunde sehr dünne Bretter.) Für dekorative Oberflächen eingesetzt. Eines der wertvollsten Erzeugnisse, die aus Holz hergestellt werden können, für das nur die besten Stämme verarbeitet werden. Die Furnierindustrie zahlt für besonders vielversprechende Stämme bei Auktionen nicht selten mehrere 10Tsd. Euro.

Fußbodentrennlinie

ein wichtiges Detail insbesonderebei außen und innen unterschiedlich hohen Bodenbelägen mit Türanschlag an der Fußbodenkante. Je nach Türentyp unterschiedlich. Hier müssen sich Planer, Bodenleger und Türenlieferant abstimmen! Sie wollen ja nicht, dass ein Stück des Wohnzimmerparketts im gefliesten Flur unter der geschlossenen Tür hervorlugt.

HDF

Hochdichte Faserplatten (high densityfibreboard). Nach demselben Prinzip wie MDF erzeugt aber höher verdichtet, dadurch schwerer und härter und daher vorwiegend zu dünnen Platten gepresst (3 – 6mm) z.B. für Decklagen von Türen oder Möbelrückwänden.

Kassettentür

hierbei besteht das Türblatt aus Rahmen (auch Friese genannt) und Füllungen, Kassetten genannt. Vor der Erfindung von Holzwerkstoffplatten war dies eine der wenigen Möglichkeiten flächige, formstabile Bauteile aus Holz herzustellen.

Wegen dieser traditionellen und gleichermaßen eleganten Bauweise gelten Kassettentüren als die klassischen Türen schlechthin. Neben der immer noch üblichen, traditionellen Massivholz-Bauweise, werden sie heute in unterschiedlichsten Methoden und Materialien konstruiert, die mal schlichte Imitationen, mal raffinierte und hochwertige Weiterentwicklungen sein können.

Langschildgarnitur

Drücker mit Langschild in das die Schlüsselöffnung integriert ist (traditionelle Ausführung).

Leibung

Mauerleibung, auch Laibung, bezeichnet die schmale Querschnittfläche einer Maueröffnung (Tür- oder Fensteröffnung).

Massivholz

direkt aus dem Stamm gesägte Bretter oder Kanthölzer. Wenn bei Türen von Massivholz die Rede ist, sind meistens mehrere Leisten zu einem Block oder mehrere Lagen zu einer Platte verleimt. Das so verarbeitete Holz ist homogener als natürlich gewachsenes und dadurch verzugsärmer. Außerdem können weniger dekorative Holzstücke, sonst evtl. Ausschuss, für die Mittellagen verwendet werden.

Maueröffnungsmaße

…siehe unter Normmaße…

MDF

Mitteldichte Faserplatten (medium densityfibreboard). Hierbei wird fein zerfasertes Holz unter Beigabe geringer Mengen Kunstharz (das holzeigene Lignin wirkt bei der Verleimung mit) zu sehr homogenen Platten verpresst. Die Struktur ist wesentlich feiner als bei Spanplatten, mit relativ glatten Querschnitten, die ohne aufwändige Vorbehandlung lackiert werden können. Das Material ist deutlich schwerer als Spanplatten und am ehesten mit festem Karton vergleichbar, jedoch keineswegs ein minderwertiger Werkstoff.

Normmaße

anders als z.B. bei Haustüren haben sich bei Innentüren etwa ab 1975 Normgrößen durchgesetzt. Da eine Tür an vielen Stellen gemessen werden kann, haben sich für den Praxisgebrauch zwei Angaben herauskristallisiert. Der Türenlieferant gibt das größte Türblattmaß (auf der sog. Überschlagseite, da wo die Bänder sitzen) und die fertig verputzte Wandstärke an, der Planer oder Bauunternehmer die Rohbauöffnung bezogen auf den fertigen Fußboden und die unverputzte Wanddicke. Im Folgenden sind die häufigsten Normgrößen (Breite x Höhe) gegenübergestellt.

Für ältere Gebäude mit davon abweichenden Maßen können gegen einen geringen Mehrpreis problemlos Türen nach Maß gefertigt werden. Die entsprechenden Zargen werden für die üblichen Wanddicken von verputzten Massiv- und Trockenbauwänden angeboten. Sie verfügen in der Regel über einen Toleranzausgleich von ca. -5/+15 Millimeter bezogen auf die Nenndicke. Auch hier stehen für abweichende Wanddicken Sonderformate zur Verfügung.

Rosettengarnitur

Drücker mit runder oder quadratischer Rosette und separater Schlüsselrosette (moderne Ausführung).

Spanplatten

der wohl bekannteste Holzwerkstoff bedarf fast keiner Erklärung mehr. Hierbei wird gesundes aber für höherwertigere Holzerzeugnisse nicht verwertbares Holz zu Spänen gehäckselt, die unter Beimengung von ca. 8% (Gewicht) Kunstharz zu unterschiedlich dicken Platten verpresst werden. Diese lassen sich zu formstabilen, flächigen Bauteilen weiterverarbeiten. Verschärfte gesetzliche Umweltauflagen werden hierzulande streng überwacht.Das einstmals gefürchtete Formaldehyd kommt, zumindest bei Qualitätsprodukten, nicht mehr zum Einsatz.

Eine Besonderheit für die Türenproduktion sind sog. Röhrenspanplatten, etwa 40mm dick und zur Gewichtsreduzierung in regelmäßigen Abständen von hohlen Röhren durchzogen (dennoch vollflächige Platten i.Ggs. zu billigen Röhrenspanstreifen!)

Stumpf einschlagende Tür

das geschlossene Türblatt liegt mit der Zarge/Rahmen in einer Ebene, steht also nicht vor; mit sichtbaren, häufiger aber mit verdeckten Bändern ausgeführt. Nicht neu, aber im Zusammenhang mit minimalistischem Design wieder absolut im Trend

Türaufbau

moderne Türen, genauer Türblätter, bestehen häufig aus einer Kombination von Holzwerkstoffen, nicht ausschließlich zur Kostenreduzierung, sondern auch um ein möglichst verzugsarmes Türblatt zu erhalten. Glatte Türen bestehen oft aus einem Kern (Mittellage) aus einer Röhrenspanplatte, mit umlaufenden Anleimern aus Massivholz und einer Deckschicht aus HDF. Die Oberfläche kann furniert, lackiert oder anderweitig beschichtet sein. Mittellagen aus sog. Röhrenspanstreifen oder Kartonwaben können Ansprüche an Wohnraumtüren kaum erfüllen.

Lacktüren mit Profilfräsungen werden oft aus MDF hergestellt, das sich für diese Konstruktion besonders gut eignet. Massivholz wird gelegentlich bei traditionellen Kassettentüren eingesetzt oder, mehrschichtig verleimt, bei sehr hochwertigen glatten Türen. Tischlerplatten aus verleimten Massivholzleisten sind ein weiteres Material für hochwertige Türen, v.a. für die Konstruktion hochwertiger Zargen.

Zargen werden aus denselben Materialien hergestellt. Hauptwerkstoff sind hierbei Spanplatten.

Türblattmaße (gefälzt)

…siehe unter Normmaße…

Türblatt

der bewegliche Teil der Tür (die eigentliche Tür)

Türelement

bezeichnet die Einheit von Türblatt und Zarge/Rahmen

Türzarge

der mit der Wand fest verbundene Rahmen der Tür. Die Zargeumfässt die Mauerleibung vollständig.

Überfälzte Tür

auch aufschlagende Tür; das Türblatt hat an den Kanten einen Falz und schlägt auf der Zarge auf, die Bänder sind sichtbar; die gängigste Konstruktion.

VSG

Verbundsicherheitsglas. Zwei oder mehr miteinander verklebte Glasscheiben mit Zwischenlagen aus spezieller Kunststofffolie, die die Scheibe bei Glasbruch zusammenhält und so die Entstehung gefährlicher Scherben verhindert. Die Folien können völlig klar, matt oder farbig sein, sodass unterschiedliche Effekte erzielt werden können. Auch einbruchhemmende Gläser werden nach dieser Methode hergestellt.